Wieder Reichstagswahl. Nunmehr die fünfte große Wahl in nur acht Monaten. Ein ruhiger Sonntag. Gespannt erwarten wir den Ausgang der Wahl. Ich weiß vom Vater, dass viele seiner alten Freunde, unter anderem auch Ernst vor Borsig, einen Aufruf mit der Überschrift „Mit Hindenburg für Volk und Reich“ an Hindenburg gesandt haben. Sie sprechen sich darin für die Regierung Franz von Papens, für die DNVP und gegen die NSDAP aus.
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12.11.1933, Sonntag, Wahltag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“
Das Volk hat das Wort, so betitelt die MoPo den heutigen Wahltag und zeigt die beiden Stimmzettel, mit denen heute abgestimmt wird.
Auf dem Stimmzettel nur eine Partei:
Die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei.
Darunter in Klammern Hitlerbewegung. Dann die Namen: Adolf Hitler, Rudolph Hess, Wilhelm Frick, Herman Göring, Alfred Hugenberg. So ist also Hugenberg jetzt Mitglied der NSDAP.
Die Presse sagt am Abend, 92,1 Prozent seien für die NSDAP und 95,1 Prozent für den Austritt aus dem Völkerbund. Somit billigt das deutsche Volk ausdrücklich die Regierungsarbeit der NSDAP, wenn man dieser Wahl und denen, die darüber berichten, Glauben schenken kann.
Die Reichstagswahl fand zugleich mit der Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund statt. Vorangegangen war die Ausschaltung der politischen Gegner der Nationalsozialisten. Zugelassen war nur eine nationalsozialistische dominierte Einheitsliste.