12.05.1925, Dienstag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Nur vier Wochen, nachdem man Ebert aus dem Reichspräsidentenpalast getragen hat, zog Hindenburg unter großem Jubel der Menschen als neuer Reichspräsident ein.

Elsa meinte, dass Hindenburg mit Sicherheit diejenigen enttäuschen wird, die von ihm Wunder erwarten. Auch er wird sich außen– und innenpolitisch den Gegebenheiten anpassen müssen und um Kompromisse ringen. An seinen Erfolgen werde man ihn messen, nicht an seinen Versprechungen.

Meine kluge, besonnene Elsa.

 

 

 

Der Reichspräsidentenpalast eigentlich das  Reichspräsidentenpalais war von 1919 bis 1934 der Amtssitz des  Reichspräsidenten.

Das Palais lag auf dem Grundstück Wilhelmstraße Nr. 73.

Das Gebiet um die Wilhelmstraße war zur Zeit der Weimarer Republik als Regierungsviertel bekannt. Nach der Machtergreifung richteten sich die Behörden des NS Regimes in der Wilhelmstraße ein. Viele der Regierungsgebäude wurden während des 2. Weltkrieges zerstört. Die Reichskanzlei stand in der Wilhelmstraße, in ihrem Garten lag der Führerbunker. Gedenktafeln mit historischen Portraits weisen heute auf die besondere Bedeutung der Wilhelmstraße hin und immer noch sind viele Regierungsbehörden in und um die Wilhelmstraße ansässig. Es wurde lange diskutiert, ob man die Plattenbauten aus der DDR Zeit abreißen und das Viertel wieder ähnlich wie vor dem 2. Weltkrieg aufbauen soll. Letztlich kam man zu dem Schluss, die Plattenbauten zu erhalten. Ich finde das gut, sie sind schließlich auch Teil unserer Geschichte.