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09.11.1918, Sonnabend aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Um vierzehn Uhr sprach Phillip Scheidemann vom Balkon des Reichstags:

„Das Alte und Morsche, die Monarchie ist zusammen­gebrochen. Es lebe das Neue. Es lebe die Deutsche Republik.“

Hurrarufe. Hüte flogen in die Luft. Jubel.

Die Menschen vor dem Reichstag erzählten, Karl Liebknecht habe am Stadtschloss, keine zwei Kilometer von hier, die freie sozialistische Republik ausgerufen.

Ich denke an Fritz. Ob ihn die Nachricht vom Abdanken des Kaisers im Gefängnis erreicht?

Während ich dies schreibe, höre ich draußen Maschinengewehrfeuer. Am Stadtschloss, vielleicht auch am Reichstag wird geschossen. Sie kämpfen darum, wer den Kaiser beerbt.

Vom Berliner Stadtschloss Portal IV aus hat Liebknecht zu den versammelten Menschen im Lustgarten gesprochen. Von diesem Portal aus hielt auch Kaiser Wilhelm seine berühmte Balkonrede zum Beginn des 1. Weltkrieges.

Im Informationspavillon zum Berliner Stadtschloss wird  der Bereich um das Schloss als Modell gezeigt. Geschichtskundige Mitarbeiter des Humboldt-Forums beantworten geduldig und mit viel Engagement sämtliche Fragen.