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20.06.1921, Montag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

„Radke ist mit den Kunstmappen einverstanden. Aber das Journal lehnt er ab. Er möchte kein Blatt, das Kunst mit Sport und schlüpfrigen Revuedarbietungen verbindet. Der Querschnitt sei billiges Judenwerk, dem man ganz bestimmt nicht folgen müsse.“

Alfred Flechtheim, angesehener Galerist, Kunsthändler, Kunstsammler  und Verleger in Berlin war ein Förderer insbesondere der  avangardistischen Kunst. Mit dem „Querschnitt“ beschritt er neue Wege, indem er populär gesellschaftliche Themen aus Sport und Varieté mit Berichten über Kunst in einer Kunstzeitschrift vereinte. Der Jude Alfred Flechtheim erkannte die Gefahr des Nationalsozialismus schon früh. Sein Engagement für die Moderne Kunst führte außerdem zu ständigen Anfeindungen durch die Nationalsozialisten, so dass er Deutschland bereits im Mai 1933 verließ.

Alfred Flechtheim unterhielt eine Kunstgalerie am Lützowufer13, in der ehemaligen Galerie Burchard, wo 1920 die erste Dada-Messe stattfand. Die Biografie Alfred Flechtheims liest sich wie ein Roman und überzeugt durch zahlreiche farbige Abbildungen der Kunstwerke aus seiner Sammlung.