Schlagwort-Archive: Tempelhof

14.07.1927, Donnerstag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Was soll ich zum fünfzigsten Geburtstag des Ullstein Verlages berichten? Wer das neue, große Verlagshaus mit dem imposanten Turm in Tempelhof am Teltowkanal betrachtet, wird schwerlich an dem enormen Einfluss, den Ullstein auf die gesamte Berliner Verlagsgesellschaft hat, zweifeln. Der Verlag hat sich selbst mit dem gelungen Werk 50 Jahre Ullstein ein angemessenes Geschenk gemacht. Ich habe das Buch gleich nach dem Erscheinen erworben, um es Ernst zu schenken. Aber natürlich hat Ernst bereits ein Exemplar vom Hans Ullstein persönlich bekommen. Ich vergesse immer wieder, mit wie vielen Menschen Ernst bekannt ist.

Das Ullsteinhaus in Tempelhof ist ein Baudenkmal des Backsteinexpressionismus. Mit einer Höhe von 77 m  galt es  lange Zeit als das höchste Hochhaus Deutschlands.  Heute beherbergt das Haus verschiedene Dienstleistungsunternehmen.

28.01.1932, Donnerstag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Um mich von düsteren Gedanken abzulenken, bin ich mit Ernst zum Flughafen Tempelhof gefahren. Hier stellte Dornier das neuentwickelte viermotorige Passagierflugzeug Do-K vor.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage macht die Industrie Fortschritte. Vielleicht brauchen die Menschen nur mehr Vertrauen und einen längeren Atem. Dies ist nicht die erste Krise, die die Republik überwindet.

Der Flughafen Tempelhof war einer der ersten Verkehrsflughäfen  Deutschlands und nahm 1923 den Linienverkehr auf.

2008 wurde er geschlossen. Das ehemalige Flugfeld wird als Freizeitpark „Tempelhofer Feld“ von den Berlinern genutzt.

Interessant ist auch die riesige Flughafengebäude, das ab 1936 entstanden ist und 1941 mit einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometer und einer Geschossfläche von 307.000 m² eines der längsten und flächengrößten Gebäude Europas ist —  Architektur im Nationalsozialismus eben – direkt daneben war übrigens seit 1934 das KZ Columbia, das man  aber abriss, als das Flughafengebäude in Betrieb genommen wurde.

 

01.05.1933, Montag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Große Maikundgebung der NSDAP auf dem Tempelhofer Feld. Schon am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein marschierten die Arbeiter aus ihren Betrieben in geschlossenen Kolonnen nach Tempelhof. Ein Zug Männer und Frauen begegnete mir am Brandenburger Tor. Arbeiter in Viererreihen, die stolz die Fahne ihres Betriebes vorantrugen. Am Straßenrand Schaulustige. Fast alle zeigten den Hitlergruß. Aus ganz Deutschland werden Arbeiterdelegationen erwartet. Hitler hat den Kommunisten ihren Feiertag gestohlen und den Tag der Arbeit zum Tag der nationalen Arbeit umbenannt. Abends die Rede des Reichskanzlers im Rundfunk.

Man sagt, mehr als eine Million Menschen seien nach Tempelhof gekommen.

 

Der Flughafen Tempelhof war einer der ersten Verkehrsflughäfen  Deutschlands und nahm 1923 den Linienverkehr auf.

2008 wurde er geschlossen.

Im Nationalsozialismus fanden hier die Großkundgebungen der NSDAP statt.

Das ehemalige Flugfeld wird heute als Freizeitpark „Tempelhofer Feld“ von den Berlinern genutzt.

Interessant ist auch das riesige Flughafengebäude, das ab 1936 entstanden ist und 1941 mit einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometer und einer Geschossfläche von 307.000 m² eines der längsten und flächengrößten Gebäude Europas ist —  Architektur im Nationalsozialismus eben – direkt daneben war übrigens seit 1934 das KZ Columbia, das man  aber abriss, als das Flughafengebäude in Betrieb genommen wurde.