Schlagwort-Archive: entartete Kunst

16.02.1924, Sonnabend aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Grosz muss 6.000 Mark Strafe für Ecce homo zahlen. Aber meine Vermutung war richtig. Der Prozess hat den Künstler erst richtig in der Öffentlichkeit bekannt gemacht. In der Galerie fragt man nach Werken von ihm.

 

Die Werke von George Grosz wurden von den Nationalsozialisten später als „entartete Kunst“ diffamiert. Heute erinnert eine Gedenktafel am Wohnhaus des Künstlers an sein Werk.

04.12.1930, Donnerstag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Freispruch. Der Prozess gegen Grosz endete vor dem Revisionsgericht mit einem Freispruch. Christus mit der Gasmaske stellt keine Gotteslästerung dar. Werner überbrachte mir die Nachricht. Gleichzeitig warnte auch er vor den Nationalsozialisten.

„Die Freiheit der Kunst ist bedroht. So hat Wilhelm Frick, der erste Minister, den die NSDAP stellt, in Weimar verfügt, dass die Wandgestaltung Schlemmers im Werkstattgebäude übermalt wird. Im Weimarer Schlossmuseum hat er die Bilder der modernen Künstler in den Keller schaffen lassen. Und er hat Remarques Buch Im Westen nichts Neues für den Schulunterricht verboten.“

Tatsächlich scheint es, als würde die NSDAP versuchen, die Meinungsfreiheit der Andersdenkenden zu beschränken

Die Werke von Grosz und Schlemmer wurden von den Nationalsozialisten später als „entartete Kunst“ diffamiert. Heute erinnert eine Gedenktafel am Wohnhaus des Künstlers an sein Werk.

10.11.1930, Montag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Barlach-Ausstellung bei Flechtheim. Flechtheim hat Ernst Barlach tatsächlich dazu gebracht, seine Gipsmodelle in Bronze zu gießen.

Alfred Flechtheim, angesehener Galerist, Kunsthändler, Kunstsammler und Verleger in Berlin war ein Förderer insbesondere der avantgardistischen Kunst. Mit dem „Querschnitt“ beschritt er neue Wege, indem er populär gesellschaftliche Themen aus Sport und Varieté mit Berichten über Kunst in einer Kunstzeitschrift vereinte. Der Jude Alfred Flechtheim erkannte die Gefahr des Nationalsozialismus schon früh. Sein Engagement für die Moderne Kunst führte außerdem zu ständigen Anfeindungen durch die Nationalsozialisten, so dass er Deutschland bereits im Mai 1933 verließ.

Alfred Flechtheim unterhielt eine Kunstgalerie am Lützowufer13, in der ehemaligen Galerie Burchard, wo 1920 die erste Dada-Messe stattfand. Die Biografie Alfred Flechtheims liest sich wie ein Roman und überzeugt durch zahlreiche farbige Abbildungen der Kunstwerke aus seiner Sammlung.