Tegel ist laut.
Das allgegenwärtige Donnern der Düsenjets.
Ein Werktag. Geräuschvolle Alltagsbeschäftigungen. Hämmern. Sägen. Leere Glasflaschen werden umgeräumt. Telefonate geführt. „ Nein – ja – alles klar – bis dann“. Zwei Nachbarn streiten auf offener Straße. Ihr Streit hat Tradition. Da ist von gestern, vorgestern, letzter Woche die Rede.
Motorboote auf dem Tegeler See.
Tore fallen scheppernd ins Schloss. Türen werden geschlossen, Autos gestartet. Kisten polternd ausgeräumt. Das Holpern der Lastwagen auf dem Kopfsteinpflaster. Ein Auto mit leerem Bootsanhänger erinnert an ein Pferdegespann. Die Fahrräder haben es nicht leicht auf dem groben Pflaster.
Wieder ein Flugzeug. Die Hotelgäste auf dem Flur unterhalten sich. Zimmertüren fallen ins Schloss. Mein Hund knurrt leise. Er hat das Hotelpersonal gehört. Eine fremde Sprache. Routinearbeiten: Putzen, Staubsaugen, Lüften.
Wieder ein Flugzeug. Und Vogelgezwitscher. Fiepen, Schnattern, Rufen, Trällern. Der Nymphensittich auf dem Balkon nebenan fordert Gesellschaft. Der Wind in den Blättern erinnert an einsetzenden Landregen.
Wieder ein Flugzeug. Gibt es einen Unterschied zwischen startenden und landenden Maschinen?
Während ich auf die nächste warte, lullt Tegel mich ein.
Die Geräusche zerfließen, laufen ineinander. Ein Aquarell aus Klängen.
Dazwischen wie bunte Farbtupfer: die startenden und landenden Jets.