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17.10.1930, Freitag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Wie groß ist die Angst, dass die Republik untergehen möge, wenn sich schon die Schriftsteller zu Wort melden?

Im Beethovensaal richtete Thomas Mann seinen Appell an die Vernunft an die Deutschen. Das Publikum war überwiegend republikanisch oder sozialdemokratisch. Thomas Mann nannte den Nationalsozialismus eine „Riesenwelle exzentrischer Barbarei, entstanden aus primitiv-massendemokratischer Jahrmarktsrohheit.“

Leider haben wir auf unserer Suche nur das ehemalige Wohnhaus des Schrifstellers  Heinrich Mann , dem Bruder von Thomas Mann, gefunden. Naja – immerhin Verwandtschaft und ein ähnliches Schicksal.

Thomas Mann war ein überzeugter Anhänger der Weimarer Republik.  Nach der Machtergreifung der Nazionalsozialisten emigrierte  er 1933 in die Schweiz und später in die USA.  Seit 1952 lebte er wieder in der Schweiz., wo er 1955 starb.

20.02.1933, Montag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Werner war in der Galerie und brachte schlechte Nachricht:

„Man hat Heinrich Mann und Käthe Kollwitz gezwungen, aus der Akademie auszutreten. So wurde beiden ihre Unterschrift unter einen Appell, der die Parteien zum Handeln gegen die Nationalsozialisten aufrief, zum Verhängnis.“

Anfangs habe Rust, nunmehr preußischer Kulturminister, sogar die ganze Akademie schließen wollen. Heinrich Mann plant, Deutschland zu verlassen. Ebenso wie Alfred Kerr, der Präsident des deutschen PEN-Klubs

Heinrich Mann lebte seit 1928 in Berlin. Gemeinsam mit Käthe Kollwitz und Albert Einstein unterzeichnete er zweimal, 1932 und 1933, den Appell  zur Aktionseinheit der KPD und der SPD gegen die Nationalsozialisten. Er verließ Deutschland 1933 kurz vor dem Reichstagsbrand.. Im August 1933 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.

Heinrich Mann wohnte in der Fasanenstraße. Eine Gedenktafel an dem Wohnhaus erinnert an ihn.