Schlagwort-Archive: Im WEsten nichts Neues

06.12.1930, Sonnabend aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

Elsa ist in Berlin. Ich habe sie zur deutschen Aufführung von Remarques Im Westen nichts Neues ins Kino am Nollendorfplatz eingeladen. Wir hatten gerade Platz genommen, als junge Braunhemden aufstanden und weiße Mäuse freiließen. Andere warfen Stinkbomben und streuten Niespulver. Dem Publikum blieb nichts anderes übrig, als den Saal zu verlassen.

 

Obwohl Remarque selbst das Buch als unpolitisch bezeichnet hat, ist es als Antikriegsroman zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden. Die Nationalsozialisten lehnten das Werk ab. Der Roman stand auf der Liste der Bücher, die 1933 öffentlich verbrannt wurden.