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31.05.1932, Dienstag aus „Heute keine Schüsse – Berlin in der Weimarer Republik“

„Wieder ist Berlin im Aufruhr. Ich war am Morgen vor dem Präsidentenpalais in der Wilhelmstraße. Beim Aufmarsch der Wache begleiteten tausende Nationalsozialisten die Wache auf ihrem Weg durch die Straßen. Heil-Rufe. Goebbels, auf einem Lastauto, versuchte, eine Rede zu halten. Die Schutzpolizei trieb die Menge immer wieder auseinander. Steine wurden geworfen. Schüsse. “                                                

Das Gebiet um die Wilhelmstraße war zur Zeit der Weimarer Republik als Regierungsviertel bekannt. Nach der Machtergreifung richteten sich die Behörden des NS Regimes in der Wilhelmstraße ein. Viele der Regierungsgebäude wurden während des 2. Weltkrieges zerstört. Die Reichskanzlei stand in der Wilhelmstraße, in ihrem Garten lag der Führerbunker. Gedenktafeln mit historischen Portraits weisen heute auf die besondere Bedeutung der Wilhelmstraße hin und immer noch sind viele Regierungsbehörden in und um die Wilhelmstraße ansässig. Es wurde lange diskutiert, ob man die Plattenbauten aus der DDR Zeit abreißen und das Viertel wieder ähnlich wie vor dem 2. Weltkrieg aufbauen soll. Letztlich kam man zu dem Schluss, die Plattenbauten zu erhalten. Ich finde das gut, sie sind schließlich auch Teil unserer Geschichte.